Wieso gibt es Überschussstrom?Vom verzögerten Ausbau von Stromleitungen bis zu bewussten Design Entscheidungen. Um das Problem anschaulicher zu machen, breche ich es einmal auf Häuslbauerebene runter.Geplant ist ein Haus mit 30 kW Photovoltaik als Ost-West-Dach mit 25° Neigung. Der Netzbetreiber verlangt 400 EUR pro kW Anschlussleistung. Da ein Ost-West-Dach nur 70% der maximal Leistung bringt, müsste man einen Stromanschluss mit 21 kW um 8.400 EUR bestellen. Doch ist dies wirtschaftlich? Wenn man nur einen 15 kW Stromanschluß bestellt, dann würde der nur 6.000 EUR kosten, aber man könnte dann nur maximal 15 kW ins Netz einspeisen. Also auf in einen Photovoltaikertragsrechner, was passiert, wenn man bei der Anlage nur 15 kW einspeisen kann? 1.200 kWh weniger Jahresertrag! Wenn man den mit 5 Cent multipliziert sind das 60 EUR. Hier steht dann eine Investition von 2.400 EUR einem höheren Jahresertrag von 60 EUR gegenüber. Mit einem für den Hausbau üblichen Kredit stehen in den ersten 25 Jahren 120 EUR mehr Kreditkosten pro Jahr 60 EUR mehr Ertrag gegenüber.
Solche Rechnungen macht man auch bei Wasserkraftwerken. Von Niedrigwasser bis Hochwasser kommt eine sehr unterschiedliche Menge an Wasser bei einem Wasserkraftwerk an. Wie groß soll jetzt die Turbine ausgelegt werden? PDF zum Wasserkraftwerk Urstein Da wird die maximale Leistung schon bei 250 m³/Sek. Wasser pro Sekunde erreicht, aber es kann auch ein Hochwasser geben, wo mehr als 2.000 m³ pro Sekunde runter rinnen. Bei so einem Hochwasser wird nur 1/8 des Wassers zur Stromerzeugung verwertet. Es wird da wohl ähnliche Rentabilitätsrechnungen wie beim Beispiel mit der Photovoltaik gegeben haben, dass man nur Turbinen für bis zu 250 m³/Sek. eingebaut hat.
Ähnlich sind Windkraftwerke ausgelegt. Die maximale Leistung wird bei den meisten schon bei 12 m/Sek. erreicht. Ein Sturm mit 24 m/Sek. würde 8 mal mehr Strom erzeugen können, aber es ist unwirtschaftlich ein Windkraftwerk dafür auszulegen. |