China stellt Zug aus Kohlefaser vorDer chinesische Zughersteller CRRC stellte im September 2018 auf der InnoTrans in Berlin einen U-Bahn Zug aus Kohlefaser vor. Die Hintergründe analysiert.13% leichter, 3 db leiser, 15% bessere Energieeffizienz. Die Gewichtsreduktion dürfte für 10% der höheren Effizienz verantwortlich sein, der Rest kommt wohl aus verbesserten Antriebskomponenten. Doch was darf Kohlefaser kosten, damit es sich rechnet? Dazu betrachten wir ein Stück Zug der 10 Tonnen in der konventionellen Bauweise wiegt. Rechnen wir mal so ein Schienenfahrzeug fährt 600 km pro Tag innerstädtisch. Verbrauch 80 kWh / 100 km pro 10 Tonnen Gewicht. Macht 480 kWh pro Tag. Nutzungdauer 10.000 Tage, 4,8 GWh. Nehmen wir 10% der höheren Energieeffizienz wäre durch das geringere Gewicht. Das sind aber nur 480 MWh Einsparung pro 10 Tonnen Zug. Wenn man 10 Cent / kWh als Preisbasis her nimmt, darf der Kohlefaserzug nur um 48.000 EUR pro 10 Tonnen Gewicht eines konventionellen Zugs teurer sein, um nach 10.000 Tagen Nutzung neutral auszusteigen. Nimmt man aber nur 5 Cent / kWh Stromkosten, sind es nur noch noch 24.000 EUR erlaubte Mehrkosten pro 10 t. Orientieren wir uns dazu an einem Artikel über Kohlefaser in der Autoproduktion Dort wird als Wunschziel 20 EUR pro kg genannt. Dort ist man aber bei weitem nicht. Die deutsche Autoindustrie ist bei 100 EUR pro kg Kohlefaserbauteil. Aber mit 20 EUR pro kg Kohlefaser wäre dieser Zug einfach nicht wirtschaftlich. Die Mehrkosten können dann nicht mit den geringeren Verbrach kompensiert werden. In China rechnet man aber diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anders, weil man für die Zukunft andere Annahmen trifft. Es könnte sein, dass man dort bei Kohlefasern schon unter dem Traumziel 20 EUR pro kg der deutschen Autoindustrie ist. Es könnte sein, dass man das wirtschaftliche Umfeld der Planetensanierung einbezieht, wo allein beim Abbau der CO2 Emissionen von 2017 10 Milliarden Tonnen Kohlenstoff anfallen. |