Taxi Fahren in Sibiu Rumänien

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Weil aber viel zu viele Unternehmer auf die geniale Idee kamen ein Taxiunternehmen zu gründen sind die Preise unvorstellbar niedrig.

Preisverfall durch Überangebot

So 1993 als ich erstmals in Rumänien unterwegs war, sind die Taxipreise auch deutlich unter dem westeuropäischen gewesen. Etwa 1/3 der österreichischen Preise. Aber in anbetracht der damaligen Preise von 18 Cent für Diesel und 25 Cent für Benzin brauchte man sich um den Lebensunterhalt der Fahrer keine Sorgen machen. Ganz im Gegenteil: Wer ein Taxi hatte konnte wohl als erfolgreicher Kleinunternehmer eingestuft werden.

Etwa 1998 kamen dann einige auf die Idee Ihren Fahrgästen was ganz besonderes zu bieten: Import statt dem rumänischen Einheitsauto Dacia. Moderne importierte Autos statt uralte Dacias. Diesen Luxus wollte man sich auch zahlen lassen. Die Fahrpreise für die neuen Taxis waren rund 60% höher als für die uralt Dacias.

Musste ja unternehmerisch gerechnet auch so sein, weil im Gegensatz zu den alt aber bezahlt Dacias mussten für die neuen Autos ja hohe Leasingraten bezahlt werden. Doch die höheren Preise konnten auf Dauer durch das immer größere Überangebot an Taxis nicht durchgesetzt werden.

Wovon lebt ein Taxifahrer?

Der Standardpreis für Taxis in Sibiu ist Sommer 2003: 20 Cent für die Anfahrt, 11 Cent pro km, 1 EUR pro Stunde Wartezeit. Eine typische Fahrt so 7km quer durch die Stadt kostet 1.40 EUR. Billiger als eine Buskarte in Österreich.

Benzin kostet etwa 60 Cent der Liter. Die Taxifahrer haben einen sehr energieoptimierten Fahrstil. Schnell wird in die höheren Gänge geschaltet.

Trotzdem, Benzin, Versicherung, Leasingrate, Reifen, Reparaturen lassen das wirtschaftliche Überleben eines Taxifahrers als Rätsel erscheinen.