Doch ist es wirklich der Weisheit letzter Schluß, einen
übermüdeten Fahrer, der sich gerade zwanglos um einen
Baum wickelt mit einem Airbag so halbwegs am Leben zu
erhalten?
Sind es nicht viel mehr Fehler im System, dass es überhaupt
dazu kommen konnte? Anstatt neue Sicherheitstechniken zu
entwickeln, die dann wieder durch höheres Tempo kompensiert
werden, ist es an der Zeit das System selbst und den Stil
wie wir damit umgehen zu überdenken.
Autos sind zum Fahren, Wohnungen und Hotels zum Schlafen
Wer mit dieser Einstellung an den Autokauf herangeht,
hat gute Chancen in der Verkehrstoten Statistik als
"vermutlich eingeschlafen" zu landen. Das sind
alles diese netten Limousinen, die so elegant zum Ansehen
sind, aber den Fahrer keine Überlebenschance bieten,
falls mal die große Müdigkeit zum falschen Zeitpunkt
kommt.
Das Minimum an Sicherheit beginnt mit einem großen Kombi: 180cm von
der Rückenlehne bis zur Heckklappe ebene Fläche. 6cm
Schaumgummi in 50cm breite sind ausreichend damit eine
Person sich ausruhen kann. Das Problem ist nur, dass das
Platzangebot in einem Kombi reichlich begrenzt ist, und
gerade bei längeren Fahrten die Menge des Gepäcks diese
Schlafmöglichkeit verhindert.
Die Sicherheit beginnt beim Minivan
Optimal ist da die Klasse der Minivans. Die meisten haben
Einzelsitze mit nach vorne klappbaren Rückenlehnen. Mit
ein paar Brettern und Metallwinkeln lässt es sich leicht
einrichten: Bis zur Höhe der nach vorne geklappten
Rückenlehnen ist das Gepäck, darüber beginnt das Bett.
Typische Minivans bieten da stattliche 150cm * 200cm
Liegefläche.
Durch die Nacht mit 5 verschiedenen Fahrern
Eine bei Minivans oft praktizierte Methode lange Strecken
in der Nacht zurück zu legen ist: einer fährt und 4 schlafen.
Die Einzelsitze werden in diesen Fall so montiert, dass in der
Mitte des Autos in Längsrichtung eine Liegefläche ist. Die
anderen 3 Schläfer wie üblich auf dem Bett oberhalb der nach
vorne geklappten Rückenlehnen. Unbedingt erforderlich ist ein
Vorhang rund um das Schlafabteil, da das ständig
wechselnde Licht der Scheinwerfer anderer Autos sonst das
Schlafen unmöglich macht. Alle 2 Stunden ist dann
Fahrerwechsel. So können auf Autobahnen über 1000 km in
der Nacht sicher gefahren werden. Minivan Benützer welche
diese Methode praktizieren, sehen mitleidsvoll auf die
Menschen in "Kleinwagen" herab, welche total übermüdet
in sitzender Haltung den Transport über sich ergehen
lassen müssen. Dabei kann so ein "Kleinwagen"
durchaus fast einen Meter länger und 200.000,-DM
teurer als ein Minivan sein. Aber eben alles nur zum
protzen und nichts an wahren Werten.
Zeitverschwendung durch Rasen
Klingt paradox, ist es aber nicht. Nehmen wir mal das
obere Beispiel mit "Durch die Nacht mit 5 verschiedenen Fahrern":
Wenn der Fahrer rast, dann kann der Rest hinten nicht schlafen.
Wenn alle 5 Minuten Bremsverzögerungen von mehr als 3m/sec² auftreten,
dann ist an Schlaf unmöglich zu denken. 4 können nicht Schlafen, weil
einer mit Rasen Zeit sparen möchte.
Bei Büromobilen gibt es da eine spezielle Schulung für den Fahrer.
Wichtigste Zielsetzung dabei: der hinten im Büromobil sitzende
Manager soll sich auf seine Arbeit konzentrieren können. Im
wesentlichen führt dies zu einer gleitenden vorausschauenden
Fahrweise, welche auf spektakuläre Spitzengeschwindigkeiten
völlig verzichtet und mit möglichst wenigen und sanften
Änderungen der Geschwindigkeit auskommt.
Ebenso sollte auch der Fahrstil sein, wenn mit mehreren
Schläfern in der Nacht gefahren wird: nichts sollte den
guten Schlaf der nächsten Fahrer stören, welche die
nächsten Teilstrecken fahren sollen!
Bett oder Airbag? Wer rettet mehr Leben?
Des öfteren ist von Fahrern diverser "Kleinwagen"
Berichte über wahre Heldentaten in Bezug auf Ausdauer zu
hören. 20 Stunden in einen durch. Wohl alles nur, weil diese
"Kleinwagen" dem Fahrern keine andere Wahl lassen.
Dies lässt wohl nur einen Schluß zu: ein Bett im Auto rettet mehr
Menschenleben als ein Airbag.
Jenseits des Minivan
Mit dem Minivan wurden verschiedene neue Konzepte im Umgang
mit dem Auto möglich. Eines davon ist hier im Sinne der
Unfallvermeidung wegen Übermüdung beschrieben worden. Eine
andere wichtige Errungenschaft dieser Fahrzeugklasse ist
das problemlose Mitnehmen von Fahrrädern: Park and Bike.
Mit dem Auto zum Stadtrand und dann mit dem Fahrrad weiter.
Der Nomad Magic als kompaktes Büro- und
Wohnmobil bildet eine neue Fahrzeugklasse jenseits des
Minivans.
In Bezug auf Unfall Vermeidung bei viel Fahrern bietet
der Nomad Magic folgende Konzepte:
- Weniger km durch Vermeidung unnötiger Fahrten
- Verlagerung von Fahrten in verkehrsschwache Zeiten
- Eine Reduzierung der Reisegeschwindigkeit durch
die anderen Einsparungen wird leicht möglich.
Wie dies praktisch zu verstehen ist zeigt die Studie
"Von 'Lean Production' zum schlanken Vertreter"
|